Dienstag, 14. Oktober 2008




[14OKT2008/ 22:57Uhr Nagoya/15:57 Uhr Hamburg]


Regen und nichts als Regen. Seit zwei Tagen regnet es ohne Unterbrechung und obwohl die Temperatur nur wenig nach unten gegangen ist, liegt die Stadt unter einem grauen Wolkenschleier, der alles in eigenartige Helligkeit taucht. Die Arbeiten im Studio gehen voran und seit heute sind wir unserem Fotozeitplan etwas voraus. Noch am Samstag und Montag haben wir für ein Detailfoto (Rückleuchten, usw.) mehr als fünf Stunden gebraucht, bis alles eingeleuchtet war und das Optimum für das Foto erreicht gewesen ist. Hin und wieder kommt es vor, dass nach mehreren Stunden der Lichtaufbau komplett geändert werden muss und alles neu eingerichtet wird.


Mittlerweile ist das Fotostudio zu einem Sprachlabor transformiert worden. Unsere japanischen Assistenten haben sich alle japanisch/deutsch Wörterbücher besorgt und üben in den freien Minuten. Es klingt sehr niedlich, wenn ‚alles bestens‘ oder ‚ wie geht es dir‘ mit japanischem Akzent gesprochen wird. Umgekehrt lerne ich viele Begriffe, welche die Arbeit im Studio wesentlich einfacher machen, wie etwa ‚links drehen‘ und ‚rechts drehen‘ (Scheinwerfer), anschalten und ausschalten. Außerdem bekomme ich Fischsorten mit japanischem Namen erklärt, weil alle meine Gier nach Sushi kennen. Aufgrund von Stau hat dann die Rückfahrt vom Studio ins Hotel auch ganze zwei Stunden gedauert. Es bleibt insgesamt wenig Zeit übrig am Ende des Tages. Deshalb kein Abendessen und früh schlafen gehen.


Gestern habe ich von Nomura ein japanisch/englisch Wörterbuch geschenkt bekommen, in dem viele Alltagssituationen erklärt sind und ein Grundwortschatz übersichtlich bebildert ist. Mit Hilfe dieses Buches kommunizieren wir in Studio und es macht wirklich großen Spaß die äußerst komplizierte Sprache kennenzulernen. Am Abend habe ich dann in einem Sushi Restaurant versucht meine Bestellung japanisch zu formulieren. Von der sicher falschen Aussprache abgesehen, verstand der Sushimeister den größten Teil und hat unglaublich gutes Suhsi zubereitet. Überhaupt sind Japaner sehr freundlich, wenn man zum Beispiel mit einem Wörterbuch an sie herantritt, mit dem Finger auf eine Abbildung im Buch zeigt und es dann versucht japanisch zu fragen, ist ihre Hilfe sehr groß. Auch wenn man dann von den vielen Sätzen so gut wie nichts versteht, hilft das deuten mit Händen oder die Mimik doch etwas zu erfahren. Noch am Sonntag habe ich einen Polizisten in der Innenstadt nach einem Restaurant gefragt und auch wenn ich nichts verstanden habe, hat doch das Deuten in eine Richtung uns den gesuchten Ort finden lassen. Auch wenn hier die englische Sprache in den Schulen gelehrt wird, sprechen es die wenigsten und verstehen es ebenso schlecht. Es ist meisten eine Mischung aus englischen- und japanischen Wörtern.


Ganz viele liebe Geburtstagsgrüße (tanjobi) gehen heute an Sandra Meiners in Osnabrück.
Heutige Fotos: Nr. 1 zeigt die Aussicht aus meinem Zimmer im 44. Stockwerk. Ich habe sicher schon unzählige Fotos dieses Ausblicks gemacht, weil sich das Licht so schnell ändert und die Stadt immer anders scheinen lässt. Bild Nr. 2 zeigt einen Ausschnitt aus dem Übersetzungsbuch. Da Japaner verrückt nach Comics sind, gibt es in allen Bereichen die unterschiedlichsten Comicfiguren, selbst bei Bankenwerbung. Auf Bild Nr. 3 kann man unser japanisches Studio Team sehen (v.l.n.r.): Fukuda (Autotechniker), Yuko (Foto- und Lichtassistentin, Studiobetreuung), Nomura (Foto- und Lichtassistent, Studiobetreuung), Tamami (Dolmetscherin) und Morikawa (Lichtassistent). Unglaublich nette Menschen, mit denen wir viel Spaß im Studio haben.


jaa-ne (bis bald)


Alex

3 Kommentare:

Stefan Netschio hat gesagt…

Ganz schön sweet, die Suiten.

Die Dolmetscherin sieht ja schnuffig aus.

Grüße...

helixrider hat gesagt…

Aloha - großartige Posts, mein Lieber ;o)
LG nach JP

Anonym hat gesagt…

Der Ausblick vom Hotelzimmer ist echt voll schön...