Sonntag, 12. Oktober 2008





[12OKT2008/ 24:00Uhr Nagoya/17:00 Uhr Hamburg]


44 Stockwerke liegen seit heute zwischen mir und dem Erdboden. Aufgrund einiger Probleme bei unserem bisherigen Hotel (Hilton Nagoya) sind wir heute am Morgen in den Marriott Tower am Hauptbahnhof umgezogen, der mit 53 Stockwerken wohl das höchste Gebäude weit und breit sein dürfte. Im Erdgeschoß liegt der Hauptbahnhof wo auch der japanische Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen hält. Die nächsten elf Stockwerke gehören Takashimaya, einem sehr großen und noblen Kaufhaus, wo es alles von Küchenschürzen bis Gucci Uhren gibt. In den Stockwerken 12 und 13 befinden sich nur Restaurants, von Suhsi bis Pizza. Ab dem 15. Stockwerk geht dann das Marriott los. Der Ausblick aus meinem Zimmer ist sensationell und unfassbar schön.


Der Sonntag war heute frei und nachdem wir die Koffer an der Rezeption abgegeben hatten sind wir per U-Bahn in einen anderen Stadtteil gefahren, weil heute Nagoya Stadtfest war. Die Fahrt mit der U-Bahn war sehr interessant, denn auf den Bahnsteigen sind L-förmige Markierungen angebracht. Wenn die U-Bahn hält steigen erst alle aus, dann steigen die Wartenden dem L folgend ein. Das geht sehr schnell, ist geordnet und es gibt kein Gedränge. Wäre für das Einsteigen in den ICE ein wirklicher Fortschritt. Nach ein paar Stationen sind wir ausgestiegen und waren direkt an der Marschroute der Parade, die am heutigen Tag durch Stadt gezogen ist. Den genauen Hintergrund konnten wir nicht herausfinden, doch die Vielfalt an Farben, Menschen und Musik war wirklich schön. Jeder Stadtteil war mit einer Gruppe von Menschen beteiligt, die in traditioneller Kleidung einen Schrein gezogen haben, der etwa die Größe einer Gartenlaube hatte. Darin saßen weitere Menschen, die auf großen Trommeln einen Rhythmus geschlagen haben. Ein sehr tiefer und dumpfer Ton, den ich als hypnotisch empfunden habe. Die Straßen waren stellenweise gesperrt und es schien als wären alle Einwohner der Stadt unterwegs. Gegen 16 Uhr begann der zweite Teil der Parade, wo nun kleine Musikgruppen und Darsteller japansicher Geschichte, ebenfalls in traditioneller Kleidung durch die Straßen gezogen sind. Die Begeisterung der Menschen entlang der Parade war wirklich groß. Wenn der Umzug wegen eines Rückstaus anhalten musste, wurden kleine Schauspiele aufgeführt, meistens Kampfszenen mit Samurai-Kriegern. Äußerst süß waren die Musikgruppen, die fast ausschließlich aus kleinen Kindern bestanden, die alle Flöte, Trommel oder eine Art Xylophon spielten.
Jetzt werde ich mich gleich noch auf die breite Fensterbank setzen, mir dieses unglaubliche Lichtermeer der Stadt anschauen und dann schnell ins Bett gehen. Am Montag geht das Geknipse wieder los und wir fahren um 8 Uhr ab ins Studio. Es stehen Detailfotos auf dem Plan, also Rücklichter, Logo, Türgriffe usw.., keine Bikimodelle, aber wer kann schon alles haben.

Bild 1 zeigt unser neues Hotel (das rechte Gebäude). Auf Bild 2 ist ein Schrein zu sehen, der von Menschen gezogen wird. So wie auf Bild 3 sind in der Parade ganz viele Figuren dabei gewesen, die meist von Kindern selbst gebastelt und gezogen worden sind. Auf Bild 4 sieht man eine weiter Gruppe von der Nagoya Stadtfest Parade.

Alex

3 Kommentare:

Two Hands Caricaturist and 1 cut 2 pieces Silhouette Artist hat gesagt…

Interesting phot!

NWO Observer hat gesagt…

visit this blog. thank you!

david santos hat gesagt…

Really beautiful posting!
Nice photos and pretty colors.
Congratulations!!!